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Sensibilisierung durch Selbsterfahrung

– Sinne schärfen für Menschen mit Beeinträchtigungen im Einzelhandel

„Krass, ....ich kann die einfachsten Sachen nicht mehr“, dies war eine häufige Äußerung der Einzelhandels-Azubis, die im Sense®Lern- und Sensibilisierungsladen in Aachen an einem Kurs „Sensibilisierung durch Selbsterfahrung“ teilgenommen haben.

Die Bildungsgangleiterin Einzelhandel am Karl-Schiller-Berufskolleg, Stephanie Reiche, ist ebenfalls beeindruckt. Sie ist mit einer Schülergruppe nach Aachen gefahren, um die angehenden Kaufleuten des Einzelhandels für das Verhalten von Menschen mit Beeinträchtigungen zu sensibilisieren.

Nach einer kurzen, informativen und unterhaltsamen Einführung von Patrick Dohmen, dem Gründer des gemeinnützigen Europäischen Kompetenzzentrums für Barrierefreiheit e.V. und Betreiber des Sense®Lern- und Sensibilisierungsladens, konnten die Berufsschüler selbst erfahren, wie schwierig es ist, mit einer Gesichtsfeldeinschränkung oder gar vollständigen Erblindung, einem Schlaganfall oder einer Tremorerkrankung im Alltag zurechtzukommen.

So hatten die Azubis zum Beispiel die Möglichkeit mit speziellen Handschuhen das Zittern einer Tremorerkrankung nachzuempfinden: Der Schminkversuch misslang völlig, das Herausholen von Kleingeld aus dem Portemonnaie dauerte nicht nur lange, sondern war auch sehr mühsam. Der nachgebaute Mini-Lebensmittelmarkt diente als realitätsnahe Kulisse für die Sensibilisierung. Für ihre Teilnahme erhielten die Auszubildenden zum Abschluss ein anerkanntes Zertifikat.

Foto 1: Schüler am Tremorsimulator versuchen Kleingeld aus der Geldbörse zu holen

Foto 2: Schüler simulieren Kunden mit Sehbehinderung im Supermarkt