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Karl-Schiller-Berufskolleg

für Wirtschaft und Verwaltung
Europaschule des Rhein-Erft-Kreises in Brühl

Karl Schiller

Werdegang


Karl Schiller wurde am 24. April 1911 in Breslau geboren.

Er wuchs in Kiel auf, wo er nach dem Abitur Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften studierte. Nach dem Examen 1934 promovierte er in Heidelberg mit einer Dissertation über „Arbeitsbeschaffung und Finanzordnung.“

Von 1935 bis 1941 leitete Schiller eine Forschungsgruppe am Institut für Weltwirtschaft in Kiel.

In dieser Zeit habilitierte er 1939 an der Universität Kiel. Von 1941 bis 1945 war Schiller Soldat. Nach dem Krieg wurde er 1946 Gastprofessor in Kiel und ab 1947 Professor an der Universität Hamburg.

Bereits 1946 hatte sich Schiller der SPD angeschlossen und engagierte sich in der Politik.

Von 1948 bis 1953 war er Wirtschafts- und Verkehrssenator in Hamburg, von 1961 bis 1965 Wirtschaftssenator in Berlin. Im November 1964 wurde Schiller in den Vorstand der SPD gewählt, für die er ab 1965 im Bundestag saß.

Als 1966 die große Koalition aus SPD und CDU/CSU gebildet wurde, übernahm Schiller das Amt des Bundeswirtschaftsministers.

Als wirtschaftspolitisches Konzept der großen Koalition initiierte er die Politik der „Globalsteuerung“. Das in seiner Amtszeit erarbeitete und 1967 erlassene Stabilitäts- und Wachstumsgesetz gilt noch heute als wirkungsvolles Werkzeug der Wirtschaftspolitik. Als politische Methode hob Schiller die „konzertierte Aktion“ aus der Taufe, mit der er Vertreter der Gewerkschaften, der Arbeitgeber und der Regierung am „runden Tisch der kollektiven Vernunft“ sammelte. Im Mai 1971 übernahm Schiller zusätzlich auch das Finanzministerium und wurde damit zum ersten deutschen „Superminister“. Als Schiller sich im Streit um Haushaltseinsparungen für das Jahr 1972 im Kabinett nicht durchsetzen konnte, trat er im Juli 1972 als Minister zurück und verließ im September 1972 die SPD.
Als international hoch angesehener Wirtschaftsfachmann fand Schiller in der Folge eine Vielzahl von neuen Aufgaben. Er leitete eine Zeit lang die volkswirtschaftliche Abteilung des Axel-Springer-Verlags, wurde Berater der saudiarabischen Regierung für internationale Währungsfragen und nationale Wirtschaftspolitik und beriet zeitweise die Regierung Pakistans. In dieser Zeit erfolgte auch eine Wiederannäherung an die SPD, der Schiller 1980 erneut beitrat.
Auch in den folgenden Jahren äußerte sich Schiller immer wieder zu aktuellen wirtschaftspolitischen Tagesfragen wie der Forderung nach der 35-Stunden-Woche, der Finanzierung der Kosten der deutschen Einheit und der Einführung der Europäischen Währungsunion. Dabei sparte er auch nicht mit Kritik an der Wirtschaftspolitik seiner eigenen Partei.

Karl Schiller starb am 26. Dezember 1994 im Alter von 83 Jahren in Hamburg.


Karl Schiller wurde am 24. April 1911 in Breslau geboren.

Er wuchs in Kiel auf, wo er nach dem Abitur Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften studierte. Nach dem Examen 1934 promovierte er in Heidelberg mit einer Dissertation über „Arbeitsbeschaffung und Finanzordnung.“

Von 1935 bis 1941 leitete Schiller eine Forschungsgruppe am Institut für Weltwirtschaft in Kiel.

In dieser Zeit habilitierte er 1939 an der Universität Kiel. Von 1941 bis 1945 war Schiller Soldat. Nach dem Krieg wurde er 1946 Gastprofessor in Kiel und ab 1947 Professor an der Universität Hamburg.

Bereits 1946 hatte sich Schiller der SPD angeschlossen und engagierte sich in der Politik.

Von 1948 bis 1953 war er Wirtschafts- und Verkehrssenator in Hamburg, von 1961 bis 1965 Wirtschaftssenator in Berlin. Im November 1964 wurde Schiller in den Vorstand der SPD gewählt, für die er ab 1965 im Bundestag saß.

Als 1966 die große Koalition aus SPD und CDU/CSU gebildet wurde, übernahm Schiller das Amt des Bundeswirtschaftsministers.

Als wirtschaftspolitisches Konzept der großen Koalition initiierte er die Politik der „Globalsteuerung“. Das in seiner Amtszeit erarbeitete und 1967 erlassene Stabilitäts- und Wachstumsgesetz gilt noch heute als wirkungsvolles Werkzeug der Wirtschaftspolitik. Als politische Methode hob Schiller die „konzertierte Aktion“ aus der Taufe, mit der er Vertreter der Gewerkschaften, der Arbeitgeber und der Regierung am „runden Tisch der kollektiven Vernunft“ sammelte. Im Mai 1971 übernahm Schiller zusätzlich auch das Finanzministerium und wurde damit zum ersten deutschen „Superminister“. Als Schiller sich im Streit um Haushaltseinsparungen für das Jahr 1972 im Kabinett nicht durchsetzen konnte, trat er im Juli 1972 als Minister zurück und verließ im September 1972 die SPD.
Als international hoch angesehener Wirtschaftsfachmann fand Schiller in der Folge eine Vielzahl von neuen Aufgaben. Er leitete eine Zeit lang die volkswirtschaftliche Abteilung des Axel-Springer-Verlags, wurde Berater der saudiarabischen Regierung für internationale Währungsfragen und nationale Wirtschaftspolitik und beriet zeitweise die Regierung Pakistans. In dieser Zeit erfolgte auch eine Wiederannäherung an die SPD, der Schiller 1980 erneut beitrat.
Auch in den folgenden Jahren äußerte sich Schiller immer wieder zu aktuellen wirtschaftspolitischen Tagesfragen wie der Forderung nach der 35-Stunden-Woche, der Finanzierung der Kosten der deutschen Einheit und der Einführung der Europäischen Währungsunion. Dabei sparte er auch nicht mit Kritik an der Wirtschaftspolitik seiner eigenen Partei.

Karl Schiller starb am 26. Dezember 1994 im Alter von 83 Jahren in Hamburg.